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Donner der Nacht

Eine Rezension von Miriam Pilatzki

„Das Leben ist wie ein Gang durch einen langen Tunnel. Der Tunnel hat immer ein Ende: das Ende ist das Grab. Für die einen ist der Tunnel länger, für die anderen kürzer, aber auf jeden Fall kommt für alle Menschen irgendwann das Ende. Um uns durch die Dunkelheit des Tunnels zu geleiten, sind viele Lichter notwendig.(...) Kleine und große Hoffnungen führen die Menschen durch den Tunnel hindurch...“

Für Harry Wu war die Zeit in den chinesischen Arbeitslagern, in denen er 19 Jahre seines Lebens verbrachte, eine Zeit, in der viele Lichter notwendig gewesen wären, aber in der zeitweise jede Hoffnung auf ein freies, menschenwürdiges Leben gestorben war. Sein Leben in den sogenannten Laogai erzählt der 1937 geborene Harry Wu in seinem autobiographischen Werk Donner der Nacht.

Die Intention seines Buches ist, Menschen wachzurütteln, um sie auf das Elend in den chinesischen Arbeitslagern aufmerksam zu machen. Harry Wu sagte selber dazu: „Ich möchte, dass der Terminus ‘Laogai’ in jedem Wörterbuch der Welt, in jeder Sprache auftaucht. Und noch mehr möchte ich das Ende der Laogai erleben.“

Der erste Teil seines Werkes beschreibt Harrys Leben als Kind und Jugendlicher. Geboren wurde der heute in den Vereinigten Staaten Lebende in Shanghai. Dort wuchs er mit seinen Eltern und acht Geschwistern auf. Schon früh war sein Leben von Schicksalsschlägen geprägt. Im Alter von nur fünf Jahren musste er den Tod seiner Mutter verkraften. Prägend war der Besuch der katholischen St. Francis High School, wo er 1950 auch getauft wurde. Dort bekam der bis dahin Wu Hongda heißende Autor seinen englischen Namen Harry.

Schon in dieser frühen Zeit machte sich in der chinesischen Gesellschaft ein „Gesinnungswandel“ bemerkbar. Unter dem damaligen Staatspräsidenten Chinas und Vorsitzenden der kommunistischen Partei - Mao Tse-tung - wurden die Amerikaner und die westliche Welt zu Feinden abgestempelt und die Sowjetunion als „großer Bruder“ Chinas deklariert. Millionen von Menschen verloren unter der Schreckensherrschaft des Diktators Freiheit oder Leben.

Während seines Studiums am geologischen Institut in Peking wurde Harry Wu in Folge seiner Meinungsäußerung und seiner Herkunft im Alter von nur 20 Jahren zum „bourgeoisen konterrevolutionären Rechtsabweichler“ erklärt und etwa drei Jahre später zur sogenannten „Umerziehung durch Arbeit“ verurteilt. Als Gründe wurden genannt: Ablehnung der Kontrolle der Massen und einer ideologischen Besserung und ein vermeintliches konterrevolutionäres Denken. Eine richtige Anklage gab es aber nie!

Nun begann für Harry Wu der Abschnitt seines Lebens, in dem nur noch wenige Lichter der Hoffnung auftauchten. Eindrücklich beschreibt er seine Erfahrungen in den chinesischen Haftanstalten. Bewegend schildert der Autor, wie die „Macht des Hungers“ die Menschen dazu treibt, buchstäblich über Leichen zu gehen, um an einen kleinen essbaren Bissen zu kommen. In einem ihm vorher gänzlich unbekannten Umfeld und unter unmenschlichen Lebensbedingungen muss Harry Wu täglich um sein Überleben kämpfen. Situationen, in denen er mit dem Tod konfrontiert wird, sind gang und gäbe.

Besonders eindrucksvoll beschreibt der Autor seine Erlebnisse während eines kurzen Aufenthalts in der Abteilung 586, als ihm auf einen Schlag klar wurde, dass in den chinesischen Laogai das menschliche Leben keinen Wert darstellt. Er aber fasste den Entschluss, die Strafanstalten unter allen Umständen lebendig verlassen zu wollen.

Außerordentlich bemerkenswert und bewegend sind Harry Wus Schilderungen der Einzelhaft, in die er sich begab, um zwei befreundete Mitinsassen zu schützen. Dabei bedeutete Einzelhaft das Verbleiben in einem sperrigen Betonkäfig mit den Maßen von 1 x 1 x 2 Meter und dies über mehrere Tage, bis er seine angeblichen Vergehen „vollständig“ gestand.

Nach bereits neun qualvollen Jahren, in denen er gelegentlich verzweifelt versuchte, seinem Leben durch Hungerstreiks ein Ende zu bereiten, wurde die Haft des schon mittlerweile 32 Jährigen um zehn Jahre verlängert. In dieser Zeit wurde er zur Arbeit in einem Bergwerk für das kommunistische Regime gezwungen. Harry Wu nennt diese Episode seines Lebens „die Hölle auf Erden.“ Jeglicher Kontakt zur Familie während der 19 Jahre war bis auf ein Minimum reduziert. Als ihm nach 17 Jahren des Aufenthalts in der Haftanstalt ein Heimaturlaub gewährt wurde, war die Familie voller Angst, einen politischen Häftling zu Hause aufzunehmen. Selbst von seinen engsten Angehörigen wurde er mit wenig Herzlichkeit aufgenommen.

Realistisch und bewegend beschreibt der Autor seine erschreckenden Erlebnisse. Beim Lesen des Buches fällt dem Leser auf, dass solche Sträflingslager in unseren Köpfen eigentlich nur als Relikte aus der NS- oder Stalinzeit vorkommen. Umso schlimmer realisiert man hier, dass vergleichbare Lager bis heute existieren.

Über die detailgetreu geschilderten Erlebnisse hinaus bietet das Buch eine gute Darstellung der geschichtlichen Begebenheiten in China zur Zeit des kommunistischen Regimes unter Mao sowie eine informative Veranschaulichung über die noch heute existierenden Laogai-Lager.

Fazit: Ein unbeschreiblich spannendes, erschütterndes und zum Nachdenken anregendes Buch, das man nicht so schnell wieder vergisst und über dessen Inhalt man sich wirklich nur ein Bild machen kann, wenn man es selber gelesen hat!

Harry Wu: Donner der Nacht. Mein Leben in chinesischen Straflagern. Autobiographie. Aus dem Englischen von Katrin Krips-Schmidt. Sankt Ulrich Verlag, Augsburg 2009. 352 S., geb., 19,90 €


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