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Zeit, “danke” zu sagen

Am 28. Juni 2018 veröffentlichte die Tagespost einen Artikel, den sie von mir erbeten hatte, zum Thema: 30 Jahre Petrusbruderschaft und ob es richtig war, die Piusbruderschaft zu verlassen und in die ausgestreckte Hand des Papstes einzuschlagen. Ich gebe hier den Text wieder.

Von P. Engelbert Recktenwald

Als ich 1988 am Tag der Bischofsweihen durch Erzbischof Marcel Lefebvre die Priesterbruderschaft St. Pius X. verließ, war das eine Glaubensentscheidung - und ich denke, das kann ich auch im Namen der anderen Gründer der Petrusbruderschaft behaupten. Papst Johannes Paul II. bezeichnete jene Weihen als einen schismatischen Akt. Damit steht er ganz in der katholischen Tradition. Pius XII. hatte seinerzeit in Zusammenhang mit der chinesischen Kirche Bischofsweihen, die gegen päpstliches Verbot gespendet werden, als Bruch menschlichen und göttlichen Rechts bezeichnet und auch die Berufung auf einen Notstand als unzulässig abgelehnt. Solche Akte sind also in sich schlecht, vergleichbar der moralischen Beurteilung des Ehebruchs. Sie sind folglich auch in Einzelfällen nicht erlaubt. Versuche der Piusbruderschaft, ihre Bischofsweihen als eine dieser Regel enthobene Einzelfallentscheidung zu rechtfertigen, lesen sich bisweilen wie eine Fußnote von “Excommunicationis laetitia”.

Ich hatte damals nur vage Hoffnungen auf eine neue Gemeinschaft. Aber für mich war klar: Wenn wir allein mit der Absicht handeln, den Willen Gottes zu erfüllen, dürfen wir darauf vertrauen, dass Er uns irgendwie weiterhilft. Und auch das Vertrauen auf seine Kirche dürfen wir nicht so weit verlieren, dass man mit ihr bricht. Bei seiner Ankündigung der Weihen auf der Pressekonferenz vom 15. Juni 1988 hatte Erzbischof Lefebvre bekannt, dass er jedes Vertrauen in Rom verloren habe. “Rom”: Das war damals Papst Johannes Paul II. und vor allem Joseph Kardinal Ratzinger, der als Präfekt der Glaubenskongregation lange Jahre hindurch Lefebvres Verhandlungspartner gewesen war.

Als P. Josef Bisig und ich fünf Tage nach den Bischofsweihen, am 5. Juli 1988, eine Audienz bei Kardinal Ratzinger hatten, wurde mir klar: Es geht nicht nur um unser Vertrauen auf die Kirche, sondern auch um das Vertrauen der Kirche in uns. Wachsamkeit gegenüber Fehlentwicklungen in der Kirche und berechtigte Kritik an ihnen dürfen nicht dazu führen, bei den Gläubigen ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber Rom zu säen. Die Kirche muss auch uns vertrauen können.

Ein solches Misstrauen zeigte sich bei der Piusbruderschaft dann auch in ihren Prophezeiungen über uns. Die Piusbruderschaft hatte die väterlich ausgestreckte Hand Roms ausgeschlagen, wir hatten sie angenommen. Man prophezeite, diese Hand sei nur eine Falle; über kurz oder lang werde Rom seine Zusagen zurücknehmen und uns gleichschalten. Inzwischen ist diese Prophezeiung widerlegt.

Freilich gab es Schwierigkeiten. Vor allem die Reaktionen der Bischöfe waren sehr unterschiedlich: von feindseliger Ablehnung bis hin zu offenen Armen für unser Kommen in die Diözese. Oft ließ uns ein Bischof nur mit einem gewissen Misstrauen in sein Bistum. Doch in den allermeisten Fällen hat sich dieses Misstrauen dann in eine Wertschätzung unserer seelsorglichen Arbeit verwandelt. Vielfach ist es uns gelungen, jenen Katholiken, die aufgrund der Traditionsbrüche in Lehre und Liturgie heimatlos geworden waren, eine Heimat in der Kirche zu bieten. Viele Bischöfe, die diese Sorge teilen, bezeugen, dass dieses Anliegen bei der Petrusbruderschaft in guten Händen ist. Es ist Zeit, für das in uns gesetzte Vertrauen einmal öffentlich “danke” zu sagen.

Die Einigungsbemühungen Roms um die Piusbruderschaft, die schon im Jahr 2000 begannen und 2009 mit der Aufhebung der Exkommunikation einen Höhepunkt erlangten, verfolgten wir stets mit wohlwollender Hoffnung. Gerade weil wir aus der Piusbruderschaft stammen und neidlos anerkennen, was wir ihr verdanken, wünschen wir nichts sehnlicher, als dass sie in die Mitte der Kirche zurückkehrt, um dort um so fruchtbarer zu wirken. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es möglich ist. Nachdem die kleine Petrusbruderschaft 30 Jahre lang in der Kirche überlebt hat und enorm wachsen konnte, sollte die große Piusbruderschaft endlich auch ans eigene Überleben glauben können.

Ich persönlich sehe inzwischen eine unvermutete Gefahr für die traditionelle Bewegung in der Kirche ganz woanders, nämlich in einer Hyperliturgisierung. Bei aller theologischen Engführung, die man Erzbischof Lefebvre vorwerfen mag: Er hatte den Eifer eines wahren Hirten, dem es um das Heil der Seelen geht. Die Bewahrung der Liturgie war für ihn kein ästhetischer Selbstzweck. Vielmehr sah er ihre Krise als einen Teil der Glaubenskrise, die das Heil vieler Seelen gefährdet. Sein Anliegen war ein höchst pastorales im vollen katholischen Sinne des Wortes. Es ging ihm nicht um Rubriken, also um den Buchstaben liturgischer Vorschriften, sondern um den Geist. Er war nicht gegen Reformen überhaupt, sondern gegen Reformen, die den Geist der Liturgie vernebeln. In meinem ersten Priesterjahr in der Piusbruderschaft versorgte ich sonntäglich eine Kapelle, in der abwechselnd an einem Sonntag Gregorianischer Choral, am anderen die Schubertmesse gesungen wurde. Kein Mensch hatte sich etwas dabei gedacht. Das Phänomen eines liturgischen Purismus, der deutsche Lieder in der Liturgie verachtet, den direkten Vortrag von Lesung und Evangelium in der Landessprache ablehnt, einen exzessiven Rubrizismus bin hin zur missionarischen Selbstknebelung pflegt, ist mir erst viel später begegnet, vor allem in Laienkreisen. So wird Kritikern der traditionellen Liturgie eine willkommene Angriffsfläche geboten, Neulingen der Zugang zu ihr erschwert. Man hat eine schiefe Bahn betreten, an deren Ende Liturgie als Liebhaberei eines exklusiven Clubs exotischer Ästheten erscheint. Ich bin Kardinal Sarah dankbar, dass er beim Abschlusshochamt der Chartreswallfahrt ein Zeichen gesetzt und das richtige Maß für die Weise angemahnt hat, wie man zelebrieren soll: “mit edler Schlichtheit, ohne unnötige Überladungen, falschen Ästhetizismus oder Theatralik, aber mit einem Sinn für das Heilige, der Gott zuerst die Ehre gibt.”


Dossier
über die Aufhebung der Exkommunikation der vier Lefebvre-Bischöfe


Was ist Synodalität?

Gedanken vom 4. Oktober 2023

Es ist auffallend, dass vier der sieben Gaben des Heiligen Geistes unser Erkenntnisvermögen betreffen: Weisheit, Einsicht, Rat und Erkenntnis. Wir Menschen sind Vernunftwesen. Und wenn der Heilige Geist uns leiten will, dann vernunftgemäß, also indem er unsere Vernunft stärkt und erleuchtet. Deshalb hatten die großen Erneuerer der Kirche immer eine klare Zielvision. Sie wussten, was sie wollten. Denken wir nur z.B. an den hl. Ignatius oder an den hl. Papst Pius X., den großen Reformpapst. Sie hatten klare Vorstellungen dessen, woraufhin alle ihre Anstrengungen und Reformschritte sich bewegen sollten: Verkündigung des Glaubens, eucharistische Frömmigkeit, Erneuerung des Chorals, Vereinheitlichung des Kirchenrechts usw. Wenn man in diesem Zusammenhang den Heiligen Geist ins Spiel bringen will, dann vor allem in seiner Rolle als dem Urheber der Zielvision, als Erleuchter.

Ein Gegenbild solcher Erneuerung ergibt sich, wenn es umgekehrt ist, also wenn keine klare Zielvision existiert, sondern nur ein Potpourri von schönen Worten, unter denen sich jeder etwas Anderes vorstellen kann. Wenn dann viele zusammenkommen, um daraus etwas Sinnvolles zu machen, ohne dass klar ist, worin das Ergebnis bestehen soll, dann wird der Hl. Geist in einer ganz anderen Rolle bemüht: Er soll retten und ersetzen, was der Leiter der Versammlung versäumt hat. Man weiß nicht, wohin die Reise geht, aber der Heilige Geist wird’s schon richten! Wir fahren im Blindflug, und der Heilige Geist wird zum Blindenführer. Der Heilige Geist ist dann nicht mehr derjenige, der unsere Vernunft erleuchtet, sondern ersetzt. So war das mit seinen sieben Gaben nicht gedacht.

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