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Candidus Sierro

Der Indianermissionar und Märtyrer Candidus Sierro wurde am 18. März 1840 in Hérémence, Wallis, als drittes von acht Kindern geboren. Getauft wurde er auf den Namen Joseph Augustin. Prägend für ihn war das religiöse Leben der Familie: “Der Morgen begann mit der täglichen Messe und nach dem Abendrosenkranz las abwechselnd eines der Kinder aus einem alten Buch das Leben des Tagesheiligen vor” (Paul Martone, P. Candidus Sierro. Von Kannibalen um des Glaubens willen getötet, in: Walliser Jahrbuch 2004, S. 63). Sein Wunsch, Kapuziner und Missionar zu werden, wurde unter anderem geweckt durch die Begegnung mit Kapuzinern aus dem etwa sieben Kilometer entfernt liegenden Kloster von Sitten (Sion).

Am 15. Oktober 1859 trat er bei den Kapuzinern ein, drei Tage später wurde er eingekleidet, am 18. Oktober 1860 legte er die Profeß ab und am 12. März 1864 empfing er in Solothurn von Bischof Eugen Lachat die Priesterweihe. Nach Einsätzen im Freiburger Land und in der Pfarrei Monthey meldete er sich Ende 1869 dem Ordensgeneral mit Empfehlung des Provinzials P. Anizet Regli erfolgreich zum Einsatz als Missionar.

Am 31. Januar 1870 reiste er nach Rom, um sich im Missionskollegium des hl. Fidelis von Sigmaringen auf seinen Missionseinsatz vorzubereiten. Sierro wurde für die brasilianische Präfektur Pernambuco (wo schon Vieira, der Verteidiger der Indianer, und Malagrida gewirkt hatten) bestimmt und lernte deshalb portugiesisch. Am 11. Mai 1870 begann er seine Reise, die ihn von Rom über Marseille, Bordeaux, Lissabon und Dakar nach Recife do Pernambuco führte. Recife, die Hauptstadt der brasilianischen Provinz Pernambuco, ist die europanächste Hafenstadt Südamerikas. Recife ist portugiesisch und bedeutet Riff, Pernambuco ist indianisch und bdeutet Meeresarm. 1654 hatten sich die ersten Kapuziner dort niedergelassen, nachdem im Januar desselben Jahres die Portugiesen die Stadt von den Holländern zurückerobert hatten. Zur Zeit Sierros wurde die Gegend “von italienischen Kapuzinern betreut, die sich vor allem den sogenannten ‘fliegenden Missionen’ in verschiedenen brasilianischen Diözesen widmeten. Bedingt durch die riesige Ausdehnung der Missionsgebiete kam es jedoch nicht selten vor, dass Katholiken 20 oder 30 Jahre keinen Priester zu sehen bekamen. Am Stadtrand von Recife leiteten die Kapuziner ein Hospiz und das damit verbundene alte Marienheiligtum ‘Unsere Liebe Frau von der Fluh’ (Nossa Senhora da Penha)” (Martone).

Dem apostolischen Präfekten von Pernambuco, P. Venantius von Ferrara, war es ein Anliegen, die Mission im Regenwald von Amazonas in Angriff zu nehmen. Deshalb gründete er in Belém do Para ein Kloster, dessen Oberer P. Candidus damit beauftragte, Missionen zwischen den Flüssen Tocantins und Gurupi zu gründen. Belém, Hauptstadt der Provinz Para, liegt am rechten Ufer des Rio Para, des östlichen Mündungsarmes des Amazonas, ca. 1700 km nordwestlich von Recife. Der Rio Tocantins fließt, von Süden kommend, ca. 70 km westlich von Belém in den Rio Para. Der Gurupi fließt weiter östlich in etwa parallel und mündet ca. 280 km östlich von Belém in den Atlantischen Ozean.

In Belém bereitete sich P. Candidus siebeneinhalb Monate auf das Unternehmen vor, um am 11. August 1871 seine Expedition zu beginnen, die ihn den Rio Capim entlangführte. Der Rio Capim fließt mit dem Rio Guamá bei Belém ins Mündungsdelta des Amazonas. Begleitet wurde Sierro von P. Luiz von Piazza und einigen Brasilianern. Dank eines Dampfers, den ihm der Präsident von Para zur Verfügung stellte, erreichte er bereits am 15. August einen geeigneten Ort. Hier gründete er die Siedlung Maria Himmelfahrt (Aldea de l’Assumpçao). Sie lag im Gebiet des Indianerstammes der Tembes (Tenetehara, Guajajara). Nach dem Bau von Hütten und einer Kapelle machte sich die Gruppe an das Urbarmachen der Umgebung. “Meine erste Sorge”, schreibt P. Candidus in einem Bericht vom März 1872, “richtete sich nun darauf, eine möglichst große Anzahl Indianer um mich zu sammeln, um sie in der christlichen Religion zu unterrichten und zu taufen, wie auch ihnen an die Hand zu gehen, wie sie die Erde bebauen sollen, damit sie die nötige Nahrung und Kleidung sich beschaffen können. Bis zur Stunde habe ich um mich mehr als 60 Indianerfamilien angesiedelt, die eine, zwei, und drei, ja mehrere Tagreisen weit hierher kamen. Bereits habe ich 150 Personen von ihnen getauft. Ich hoffe, dass sich in einigen Jahren diese Zahl verdoppeln wird. Alle oder doch beinahe alle bitten um die hl. Taufe, allein die Großzahl konnte dieser unvergleichlichen Gnade noch nicht teilhaftig werden, weil sie noch nicht imstande sind, sich die Gebete und die Erstlingswahrheiten unserer hl. Religion anzueignen, die jeder Christ wissen muss.”

Im August 1872 übergab er die Missionsstation einem Mitbruder und zog 20 Meilen stromaufwärts, um beim Stamm der Turuyara eine Missionsstation aufzubauen. Nach erfolgreicher Arbeit übergab er auch diese Station einem herbeigerufenen Mitbruder. Nun wandte er sich dem Stamm der Amanajes zu. Von Turuyaras hatte er erfahren, dass dieser Stamm 30 Meilen stromaufwärts lebe und sehr wild und gefährlich sei. Trotz der Warnung seines Mitbruders P. Michael Angelus machte er sich mit einigen Begleitern, darunter als Dolmetscher dienende Turayaras, auf den Weg und erreichte das Gebiet der Amanajes. Doch seine Bemühungen, ihr Vertrauen zu gewinnen, waren vergebens. “Er konnte nicht ahnen, dass dieses Volk bereits von einem europäischen Großspekulanten aufgestachelt und gegen ihn mit tödlichem Hass erfüllt wurde. Ihm waren die Missionen schon längst ein Dorn im Auge. Er wollte die Amanajes ausbeuten und sie schließlich zu Sklaven machen. Da in ganz Brasilien die Missionare, die ja gleichzeitig kaiserliche Kolonisationsdirektoren waren, über das Treiben solcher Unternehmer, die alle Menschenrechte mit Füße traten, eine unnachsichtige Kontrolle ausübten und deren Tyrannisationssystem zu vereiteln suchten, sah dieser Abenteurer in den Kapuzinern seine größten Feinde. Um diese von den Amanajesgebieten fernzuhalten, hatte er die Ureinwohner für sich eingenommen, mit Vorurteilen gegen die Missionare erfüllt und reichlich mit Flinten und Munition versehen” (Martone).

In der nächsten Nacht wurde die Gruppe überfallen, P. Candidus Sierro und ein belgischer Begleiter wurden erschossen. Anschließend wurden sie enthauptet. Die Körper wurden von den Kannibalen wahrscheinlich gegessen. Dies geschah im Januar oder Februar 1874.


Peter Donders

Der selige Peter Donders CSsR wurde am 27. Oktober 1809 in Tilburg, Nordbrabant, geboren. Nach der Erlernung des Weberhandwerks hatte er durch eine Anstellung am Knabenseminar St. Michael-Gestel die Gelegenheit, nebenbei den Unterricht zu besuchen. Das bot ihm die Voraussetzung, seinem Herzenswunsch zu folgen und sechs Jahre später ins Priesterseminar einzutreten.

Am 5. Juni 1841 empfing er in Oogstgeest die Priesterweihe. Da es ihn in die Missionen zog, wurde er nach Surinam (Niederländisch-Guayana) gesandt, in dessen Hauptstadt Paramaribo er am 2. September 1842 ankam. Paramaribo liegt etwa 1400 km südöstlich von Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, und 1100 km nordwestlich von Belém, wo Candidus Sierro gewirkt hatte. Am 22. November 1817 war die Apostolische Präfektur von Suriname errichtet worden. 1842 wurde sie zum Vikariat erhoben.

Die Mission war damals holländischen Weltpriestern anvertraut. “Unendlich viel Geduld und Opfersinn war erfordert, um die 4000 Katholiken, die über die ganze Kolonie zerstreut wohnten, gegen die Gefahren zu schützen, die ihrem Glauben und ihrer Sittlichkeit infolge der heidnischen Umgebung und des erschlaffenden Klimas drohten. Donders nahm sich vor allem der Jugend an, in der richtigen Voraussicht, dass es viel leichter ist, jemand vor dem Laster zu bewahren, als ihn aus dessen Gewalt zu befreien. Als 1851 in Paramaribo das gelbe Fieber wütete, erwarb er sich durch den Heldenmut, mit dem er für das leibliche und geistige Wohl der Kranken sorgte, die Bewunderung der ganzen Stadt. Beinahe aber wäre er selber als ein Opfer seines Berufes gestorben” (Constantin Kempf S.J., Die Heiligkeit der Kirche im 19. Jahrhundert, Einsiedeln 1912, S. 152).

Darüberhinaus widmete sich Donders den Indianern und Afroamerikanern, die auf den Plantagen als billige Arbeitsklaven missbraucht wurden und sich infolgedessen oft in den Urwald flüchteten. Ca. 8000 Sklaven gab es damals auf den Plantagen um Paramaribo. Erst 1863 wurde die Sklaverei in Surinam offiziell abgeschafft - eine Maßnahme, die aber erst nach zehn Jahren voll wirksam wurde.

In der Indianermission war Donders am erfolgreichsten unter den Arrovachen (auch Arawaken und Tainos genannt). Ferdinand Holböck zitiert aus einem Brief vom 17. September 1873: “Im Monat September habe ich meine lieben Arrovachen aufgesucht. Sechs Tage lang war ich mit ihnen zusammen. Sie haben alle ihre sonstige Beschäftigung liegen gelassen, um ja nichts von meinen Unterweisungen zu versäumen. Durch die Güte Gottes konnte ich heute das 31. Jahr meiner apostolischen Tätigkeit in diesem Gebiet vollenden. Ich hatte dabei die große Freude, 20 Personen die erste hl. Kommunion zu spenden, zusammen mit 22 anderen, die schon im vorigen Jahr zur ersten hl. Kommunion gegangen sind. Wenn Ihr dagewesen wäret, hättet Ihr sicher auch die große Frömmigkeit bewundert, die diese Eingeborenen an den Tag gelegt haben” (Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 1, Stein am Rhein1991, S. 92).

Doch seine Hauptmission war die Seelsorge an den Aussätzigen: Seit 1856 wirkte er in Batavia, dem von der Regierung bestimmten Aufenthaltsort der Aussätzigen. Unterbrochen wurde diese Tätigkeit lediglich durch sein Noviziatsjahr, das er in Paramaribo bei den Redemptoristen verbrachte. Diesem Orden war er, zusammen mit einem priesterlichen Gefährten, beigetreten, nachdem die Redemptoristen 1865 die Mission von Surinam übernommen hatten: Am 12. September 1865 war Johann Baptist Swinkels CssR (1810-1875) zum Vikar ernannt worden, der auch das Noviziat Donders leitete.

Dreißig Jahre wirkte Donders unter den Aussätzigen. “Seine Liebe erstreckte sich nicht allein auf die religiöse, sondern auch auf die persönliche Sorge um die Kranken, bis es ihm gelang, die Behörden zu einer angemessenen Betreuung dieser Kranken zu bewegen. Auf viele Weise konnte er die Situation der Leprakranken verbessern, indem er deren Nöte den kolonialen Autoritäten unermüdlich zu Bewusstsein brachte”, berichtet die Website der Kölner Redemptoristen. So wurde er zum “Apostel der Aussätzigen”.

Nach zweiwöchiger Krankheit starb Petrus Donders am 14. Januar 1887 in Batavia.

Am 25. März 1945 wurde ihm der heroische Tugendgrad zuerkannt, am 23. Mai 1982 folgte die Seligsprechung. Seine 53 erhalten gebliebenen Briefe sind 1982 in den Studia Dondersiana publiziert worden.


Wie Jesus ein altbekanntes Gesetz umkehrt


Weitere Indianermissionare:

Isaak Jogues

Roque González de Santa Cruz


Petrus Claver

Vor 400 Jahren, am 15. April 1610, schiffte sich der hl. Petrus Claver in Sevilla nach Cartagena in Kolumbien ein, wo ihn seine Lebensaufgabe erwartete: die Seelsorge an den afrikanischen Sklaven.

1580 in Verdu, Katalonien, geboren, trat Claver nach dem Studium in Barcelona am 7. August 1602 zu Tarragona in die Gesellschaft Jesu ein. Seine Profess legte er am 8. August 1604 ab. 1605 setzte er sein Studium auf Mallorca fort. Im Jesuitenkolleg von Montesión lernte er den hl. Alonso Rodriguez (1531-1617) kennen, der ihm seine zukünftige Tätigkeit voraussagte und ihn auf den Weg der Heiligkeit führte.

Nach dem Abschluss seiner Studien in Barcelona wurde er auf seinen Wunsch hin nach Südamerika geschickt, und zwar nach Nuevo Reino de Tierra Firme in Neugranada im Norden des heutigen Kolumbien.

Am 15. April 1610 trat er die Reise an, um im Sommer in Cartagena anzukommen und nie wieder in seine Heimat zurückzukehren.

Die Hafenstadt Cartagena war 1533 gegründet worden. Sie entwickelte sich zum Zentrum des Sklavenhandels, der begonnen hatte, als man die Indios durch Sklaven aus Afrika ersetzte. “Hier gingen die Schiffe an Land, die ‘schwarzes Elfenbein’ mit sich führten, hier wurden die von skrupellosen Sklavenjägern gefangenen Neger meistbietend wie Ware verkauft, Männer, Frauen und Kinder; von hier aus wurden sie weiter ins Innere des Landes verfrachtet, wo sie von den Plantagen- und Bergwerksbesitzern ausgenutzt wurden, bis sie entkräftet zusammenbrachen und in irgendeinem Winkel ohne Hilfe verkamen. Es ist ebenso rührend wie gewaltig, dass ein einzelner wiedergutzumachen suchte, was Tausende seiner Landsleute, Abenteurer, Gewaltmenschen und Hyänen, an den Urbewohnern der neuen Welt und an den wehrlosen Negern verbrochen hatten” (Hans Hümmeler, Helden und Heilige, Kempen 1983, S. 472).

Hier in Cartagena traf Claver auf den Mann, der ihn in seine Lebensaufgabe einführen sollte: Pater Alonso de Sandoval SJ (1571-1652). Dieser war für die Schwarzen das, was Bartolomé de Las Casas für die Indios war: “Er war einer der ersten Apostel der Menschheitsgeschichte und vor allem der Kirchengeschichte, dem die durch nichts zu rechtfertigende Ungerechtigkeit der Versklavung der Schwarzen zu Bewusstsein kam. Ihm ist der Anfang des Apostolats unter den Schwarzen von Cartagena zu verdanken. Der Erzbischof von Sevilla, Don Pedro Castro y Quinones, dem Petrus Claver in kindlichem Gehorsam verbunden war, sorgte für den Ausbau dieses Apostolats” (Enrique Dussel in: Reformer der Kirche. 400 Biographien nach den Quellen, Mainz 1970, S. 882 f).

Aus Demut hatte Petrus Claver es abgelehnt, sich zum Priester weihen zu lassen. Sandoval gelang es, ihm vom Gegenteil zu überzeugen, so dass Petrus am 19. März 1616 in Cartagena die Priesterweihe empfing. Der General der Jesuiten, Mucio Viteleschi (1615-1645), schätzte das Apostolat unter den afrikanischen Sklaven und bestärkte Petrus darin. Dieser arbeitete zunächst mit Sandoval zusammen, um sie ab 1622 alleine fortzusetzen. In diesem Jahr machte Petrus Claver das Gelübde, bis zum Ende seines Lebens den Sklaven als Sklave zu dienen: “Petrus Claver, Aethiopum semper servus.”

Im Laufe der Zeit gewann er unter ihnen Helfer, z.B. Calepino, der ihm als Dolmetscher für elf afrikanische Sprachen diente.

Sein Apostolat musste Petrus Claver gegen den Widerstand der Sklavenhändler durchsetzen. Doch er erreichte es, dass ihm die Ankunft eines Schiffes mit Sklaven sofort gemeldet wurde. “Wenige Minuten später war er selbst auf den Schiffsplanken, das Kreuz in der Hand und einen Sack mit erbettelten Leckerbissen auf der Schulter. Sein Herz krampfte sich zusammen, wenn er das Elend der wie Schlachttiere zusammengepferchten, blutig geschlagenen und vor Angst halb wahnsinnigen Neger sah. Während die Matrosen und Dolmetscher vor dem entsetzlichen Gestank, der aus den Schiffsluken drang, oft einfach davonliefen, trug Petrus Claver die Kranken und Sterbenden ans Licht, wusch ihre Wunden und taufte sie, bevor sie ihr Leben aushauchten. Die Überlebenden brachte er ins Spital oder ins Lager, wo er ihnen die zarteste Fürsorge angedeihen ließ” (Hümmeler, 472).

Er sorgte für Arznei, Lebensmittel und Kleidung. Den Weißen redete er ins Gewissen und suchte sie von ihren Sünden zu bekehren. Von den Besseren unter ihnen wurde er unterstützt, von den meisten aber verfolgt und verleumdet. Gott segnete sein Wirken mit außergewöhnlichen Charismen: Er hatte die Seelenschau, konnte die Zukunft erkennen, und Gott zeigte ihm auf rätselhalfte Weise, “wo ein Sterbender seiner bedurfte oder ein entlaufener Neger zu Tode gepeitscht werden sollte. Es kam dem demütigen Priester dann nicht darauf an, selber die Hiebe zu erhalten, bis er den wütenden Herrn umgestimmt hatte” (Hümmeler, 473).

Berühmt wurde sein Mantel, durch dessen Berührung Kranke geheilt wurden. Claver “gebrauchte ihn, die Kranken zu bedecken, ihre Geschwüre zu trocknen und ihnen einen bequemen Sitz zu bereiten. Und mochte er noch so verschmutzt und verpestet sein, dieser Wundermantel nahm keinen üblen Geruch an, sondern gab stets einen angenehmen Wohlgeruch von sich” (Johann Schenk, Petrus Claver, Regensburg 1954, S. 144).

Als ein weiteres Wunder muss angesehen werden, dass sich Claver in den vierzig Jahren seines Wirkens niemals ansteckte, wenn er in Epidemiezeiten sich ohne Rücksicht auf sich selbst der Kranken annahm, mochten sie an Pest, Aussatz, Ruhr oder Pocken leiden.

Erst 1651 mußte er aus Altersschwäche sein Apostolat aufgeben und wurde ein Pflegefall. Von seinem Krankenwärter wurde er stark vernachlässigt und sogar misshandelt. Doch er ertrug die “Roheiten schweigend und mit immer gleichbleibender Freundlichkeit. Ihm waren diese Leiden nur das ersehnte Tor zur ewigen Anschauung Gottes” (Hümmeler, 474). Dieses öffnete sich ihm endlich am 8. September 1654. “Im Tode endlich erfuhr er die Ehrungen, auf die er schon im Leben Anspruch gehabt hätte. Weiße und Neger, die sonst durch eine unüberbrückbare Kluft getrennt waren, folgten einhellig und ohne sich der Tränen zu schämen seinem Sarge” (Hümmeler). Über 300.000 Schwarze hatte er im Laufe der 40 Jahre getauft.

1850 wurde der “Apostel der Schwarzen” selig-, 1888 heiliggesprochen. Am 7. Juli 1896 ernannte ihn Leo XIII. zum Patron der Mission unter den Schwarzen. Er gilt als Schutzheiliger Kolumbiens.


Das spannende Leben des Indianermissionars Pierre Joseph Chaumonot

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